Mittwoch, 10. Juni 2009

Knoller B I (Ba. 35) Aviatik, Konstruktionszeichnungen

Prof. Dipl.Ing. Richard Knoller konstruierte und berechnete einen zweisitzigen Aufklärer mit der Bezeichnung Knoller B I, der als damalige Besonderheit zwischen den Doppeldeckertragflächen keine Stiele mit Drahtauskreuzungen, sondern nur Flächenstreben im Dreiecksverband hatte. Diese Type wurde bei der Fa. Aviatik (Ba. 35 mit 100 PS Merc.) und im Subauftrag bei der Fa. Thöne & Fiala (Ba. 35.8) gefertigt.
Im Sommer 1916 beauftragte die kuk Luftschifferabteilung die Fa. Albatros in Wien/Stadlau, diesen Doppeldecker in ein Kampfflugzeug umzurüsten. Mit einem 160 PS Austro-Daimler ausgerüstet entstand die Serie 25. Leicht umkonstruiert begannen Mitte 1916 die Wiener Karosseriefabrik, Aviatik und Lohner mit der Serienerzeugung dieses als Knoller C II bezeichneten Flugzeuges. Im September 1916 gelangten die ersten Aviatik-Modelle zur Einfliegerei nach Aspern.
Die Fa. Lohner bot in ihrem Schlußbrief vom 10.Okt. 1916 das Flugzeug Knoller C II mit 160 PS Austro-Daimler an - 24 Stück zu je 28.000 Kronen, weitere 24 Stück zu 32.000 Kronen, entsprechend den Leistungen des Musterflugzeuges Aviatik 30.10, max. Rüstgewicht unter 700 kg. Nach Rückfrage wegen des hohen Aufpreises verglich die Fa. Lohner den Stundenaufwand der Knoller-Probezelle mit der der Type 18.5 - 1500Stunden bei der einen, nur 380 Stunden bei der Lohner-Zelle. Dieses Anbot wurde vom kuk Kriegsministerium mit Erlaß 5/L3568/1916 vom 8.Dezember genehmigt, die Bestellung dann am 4.Jänner 1917 in das Kommissionsbuch Nr. 80, Seite 164 eingetragen. Der Terminplan sah laut Schlußbrief folgende Fertigstellungen vor -1. Musterflugzeug fertig am 13.=kt. 1916, dann zwei Flugzeuge am 21.Okt. (samt Ausrüstung), dann nochmals drei am 28. Okt., 4 am 4. Nov., 4 am 11.Nov., 4 am 23. Dez., 4 am 30. Dez. und dieletzten 4 der Serie am 6.Jän. 1917.
In Abänderung des Schlußbriefes wurden die ersten 24 Lohner-Knoller C II, Ba.19 mit einem 180 PS Austro-Daimler ausgerüstet. Als die ersten fertigen Flugzeuge der Fa. Aviatik (Ba. 36) in Aspern getestet wurden und am 10. Feb. 1917 Flügelbrüche auftraten, wurden die Flächenverstrebungen um eine zusätzliche Rumpfstrebe vermehrt (19.01 - 19.24).
Das erste Lohner Flugzeug mit dieser Neuerung und mit 160 PS Austro-Daimler war die 19.25, Musterflugzeug für die Ba. 119. Als weitere Unfälle mit diesem Kampfflugzeug passierten, ließ daskuk Kriegsministerium mit Schreiben vom 12.Juni 1917 die weiteren Arbeiten an der Knoller-Serie stoppen und statt dieser die Berg C II bauen.

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